Zelten im Wald

Dieser Artikel ist natürlich nicht ganz ernst gemeint. Alle Beteiligten sind tatsächlich echte Profis im Prepper- und Survivaldingsie und wissen schon genau, was sie tun. Aber: Sie haben halt auch Humor. Reichlich.

Der Günnikologe

Heute war es also soweit. Mein erster Termin beim Günnikologen. Eigentlich hat's gar nicht weh getan, sieht man mal von gewissen Kieferschmerzen ab, die exzessives Gelächter hervorbringt. Ich war also heute mit Maik (1) und Maik (2) bei Piet im Wald, um u.a. dem Günni bei der Errichtung einer redlichen Schlafstatt zuzusehen, deren Material mich von der Konsistenz her eher an eine Mülltüte erinnerte. Aber: Was weiß ich schon von sowas? Schließlich bin ich passionierter Heimschläfer und kein nachts-im-Wald-Tiere-Erschrecker. Der Waldhoscho vom Fach Günni erläuterte mir jedoch fachmännisch, dass es sich bei der ultra-hyper-super Leichtfolie um ein "Tipi" handelte, was dem lieben Piet ein gönnerhaftes Lächeln abgewann, schließlich waren wir zu Gast in seinem Tipi mit 6-Meter-Stangen, Lagerfeuer, Sitzecken und Küchenabteilung. Aber egal, zurück zum Waldschlafzimmer.

Spannleine ziehen

Zunächst einmal musste Günni eine Leine spannen, an der ein Karabiner eingehängt wurde, der das ganze Zelt, das völlig ohne Stangen auskommt, tragen sollte. Gesagt - getan, Leine gespannt, Karabiner eingehängt und das Zelt ausgepackt, das im komprimierten Zustand echt mal ziemlich winzig war.

Eine Frage ...

Was der Günni während der kontemplativen Orientierungsphase besonders mag, ist, wenn so ein neugieriger Typ mit Kamera und Mikrofon um ihn herum wuselt, um exklusiv für die Videozuschauer (dazu mehr in einem weiteren Artikel) Fachgelaber abzugreifen.

Karabiner

An einem nicht unbedingt Vertrauen erweckenden Karabiner, den ich als Bondagefan persönlich eher im Bereich "Schlüsselbund" verorten würde, wird das Folienzuhause dann aufgehängt.

Aufrichtung des Zeltes


"Wind it up, erect your tent!" möchte man guten Mutes und voll der Hoffnung dem hehren Recken zurufen, der selbst mit etwas skeptischem Blick sein Werk begutachtet und versucht, sich einen ersten Eindruck von der erwarteten Statik zu verschaffen.

Der einarmige Zeltbauer

Auch der einarmige Zeltbauer kann offenbar diese barrierefreie Waldbehausung errichten, mit gekonnter Nonchalance demonstriert Günni hier, was er der Gebrauchsanweisung entnehmen konnte. Den Bauplatz mitten auf der Bogenschießbahn hätte ich jetzt vielleicht nicht so ohne weiteres gewählt, aber wer die Gefahr liebt...

Piet schaut zu

Etwas desorientiert schnürt der Platzhirsch(i), rechts im Bild, seinen eigenen Namen tanzend, um das prächtige Bauwerk, das nun noch gegen Scherwinde und andere Spontanereignisse gesichert wird, und zwar mittels einer Leine, die nicht gekappt wurde. Auf diese Feststellung und deren Erwähnung legte der Günni größten Wert.

Die Bauaufsicht

Unter den wachsamen Augen des Feld-, Wald- und Wiesen- TeSiBeauftragten Maik(1) schritt Günni dann nach der Anbringung mächtiger Bodenanker zur weiteren Tat und bereitete das Spannen vor. Also, das Ab-Spannen versteht sich.

Bauphase 1 abgeschlossen

Sichtlich zufrieden mit der erbrachten Eigenleistung erfreute sich der Günni am mächtigen Tempel der Göttin Diana, welchen er zu Ehren der Waldkreaturen errichtet hatte und lokalen Gottheiten zu weihen bereit war.

Abspannen

Jawohl, so sieht ein professioneller Spanner aus, der seinen getarnten, Wind und Wetter trotzenden Bau in Gottes freier Natur errichtet. Die Außenwandwinkel des Bauwerkes entsprechen exakt denen der mächtigen Chnum-Pyramide in Gizà, wodurch eine optimale Konzentration kosmischer Energie in der KönigsSchlafkammer erreicht wird. Das regt dann auch den natürlichen Haarwuchs an.

Fertig

Nachdem alle Kritiker mit militärischer Präzision zum Schweigen gebracht wurden, lud der Baumeister das staunende Volk der Wald(s)läufer zu einer Besichtigung der üppig bemessenen Einraumwohngelegenheit ein, sehr zu meinem Missfallen jedoch wurden keine Odeuvres oder wenigstens ein Sektchen zum Richtfest gereicht. Service geht anders, Madame!

Piet inspiziert

Auch der gute Piet traute dem Frieden respektive der Besichtigungseinladung nicht ohne weiteres, was eventuell am Nichtvorhandensein einer Fluchtmöglichkeit lag. So ein Sack ist schnell geschnürt, wenn man erstmal drinsteckt und wir alle hatten zu diesem Zeitpunkt noch seine despektierlichen Äußerungen bzgl. der Größe in Erinnerung, denn wie heißt es? "Am Tipi eines Mannes erkennt man..." aber, lassen wir das. Maik (1) und (2) haben das dann nochmal zur Endabnahme begutachtet.

Endabnahme

Aber mal ernsthaft, jetzt. Das kleine Tipi, das Günni da aufbaute, bot letztlich bequem 2 Leuten (was in etwa 3,25 Piets entspricht) Platz zum Nächtigen, durch die Aufhängung und gute Bodenverankerung wirkte es windsicher und bot durch den Erker im Zugangsbereich sogar noch Platz, Gepäck oder Schuhe regensicher unterzubringen. Ich glaube, es handelte sich um ein One Tigris, das Ding ist fix aufgebaut und wiegt weniger als ne ordentliche Erdnussbutterstulle.

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